Karma - Marek & Zeki

Rollenspieltitel: Karma

Mitspieler: Dandelion & Mercutio

Schreibstil: Romanstil

Genre: Real Life / Humor

Story: Die grobe Story handelt von zwei Freunden, die einen Einbruch planen, diesen durchführen und anschließend im Knast landen – weitere Informationen folgen.

Charaktere: Hier zu finden.

Es war gegen Mittag, als Marek endlich mal aufwachte. Die tiefen Augenringe und seine starken Kopfschmerzen zeugten von der letzten, durchzechten Nacht. Laut grummelnd griff er nach der angebrochenen Bierflasche, die neben seinem Bett stand und trank erstmal einen Schluck, nur um dann in wahnsinniger Geschwindigkeit röchelnd und kotzend ins Bad zu fliege.
DAS. WAR. KEIN. BIER. GEWESEN!
Mit noch verzogenerem Gesicht sah er nun in dem Spiegel, sich die Zähne schrubben. Immerhin war er nun wach.

Wenige Stunden später stand Marek mit den Händen in der Jogginghose am Kiosk um die Ecke. Ein Blick in den Kühlschrank heute morgen hatte ihm gezeigt, daß er wirklich mal wieder was nahrhaftes brauchte. So streifte er an den Regalen lang, blickte immer mal wieder nach links und rechts, ehe er sich einige Kleinigkeiten in die Hoodie Tasche steckte.

Wie so oft wurde Zeki auf seiner kleinen Couch mit Kopfschmerzen und einer Bierflasche in der Hand wach. Brummend rieb er sich über seine Stirn und setzte sich auf. Ein kurzer Blick auf die Uhr verriet ihm, dass es bereits Mittag war. Im Fernseher liefen außerdem gerade Nachrichten, die ihn ebenfalls darauf aufmerksam machte. Zeki brauchte noch ein paar Minuten, um überhaupt in der Realität anzukommen, den Fernseher auszuschalten und anschließend aufzustehen. Grummelnd schlenderte er in die Küche, stellte die Flasche ab und öffnete seinen Kühlschrank. Doch alles was ihm entgegen kam, war eine leere Bierdose. „Toll“, gab der junge Mann von sich und schlug die Tür wieder zu. So wie es aussah musste er heute wieder mal raus. Lust hatte er keine, doch er wollte auch nicht unbedingt verhungern. Außerdem war auch kein Bier mehr da und das war für ihn der Horror. Also zog er sich schnell ein neues Shirt und eine Hose an, bevor er seinen Schlüssel nahm und das Haus verließ.

Sein Weg führte ihn zu einem kleinen Kiosk, in dem er noch nicht all zu oft war. Er wechselte oft seine Geschäfte, damit er nicht all zu sehr auffiel mit dem Klauen. Zeki hatte eben kein Geld, da er keinen Job hatte und sich so irgendwie durchkämpfen musste. Also ging er durch das kleine Gebäude und sah sich die verschiedensten Sachen an. Dabei suchte er mit seinen Blicken auch gleich das Bier. Sein Blick wanderte durch die Regale und aus dem Augenwinkel konnte er jemanden beobachten, der gerade dabei war sich verschiedene Sachen in die Taschen zu stecken. Anscheinend war er nicht der Einzige, der heute etwas klaute, oder es zumindest wollte.

Mit gelangweiltem Blick drehte er sich, nach dem hauptsächlich ein paar Müsliriegel und zwei Energys in seine Tasche gewandert, langsam um. Als er dann den Blick hob, sah er, daß sein Vorhaben nicht ganz unbeobachtet gewesen war. Kurz schaute er dem Fremden ins Gesicht, ehe er sich einmal über die ungestylten Haare strich und ging dann an das Regal mit den Zigaretten. Während er unauffällig wartete, das der Verkäufer einmal nach hinten gehen musste (immerhin waren die Zigaretten an der Kasse), beobachtete er dann den Fremden, der ihn eben angesehen hatte.

Auch Zeki hatte bereits den ein oder anderen Gegenstand in seine Taschen gesteckt, während er immer wieder einen Blick zu dem anderen Jungen warf. Dabei überlegte er sich wie er am besten Bier und Zigaretten hier rausbekam. Immerhin befanden sich letztere gleich an der Kasse, wo sich auch der Verkäufer aufhielt. Leicht würde das also nicht werden...
Als er aber bemerkte, dass sich der Junge, der ebenfalls ein paar Sachen eingesteckt hatte, den Zigaretten näherte, wurde er neugierig und überlegte. Vielleicht konnte er den Verkäufer etwas ablenken und so auch an seine Zigaretten kommen? Ohne groß darüber nachzudenken näherte sich Zeki nun der Kasse und fing an sich mit dem Verkäufer zu unterhalten. Die beiden kamen ins Gespräch, bis der junge Mann etwas verlangte, wofür der Verkäufer nach hinten gehen musste. Kaum war dieser hinten verschwunden, drehte er sich zu dem Jungen und deutete ihm, dass er sich beeilen sollte.

Neugierig beobachtete er das Verhalten des jungen Mannes. //Der hat wohl auch kein Geld...// war sein einziger Gedanke dabei.
Als er dann zur Kasse kam, verfolgte er die Konversation von ihm und dem Verkäufer und sah dann kur etwas erstaunt aus, als er bemerkte, daß der andere ihm geholfen hätte, den Verkäufer los zu werden. Dankbar nickte er und steckte sich ein paar Zigarettenschachteln ein, ehe er aus dem Kiosk ging. Gerne hätte er dem anderen auch ein paar mit genommen, aber er wusste ja nicht, welche Marke dieser bevorzugte.
Draußen vor dem Kiosk wartete er dann, das der fremde, etwas ältere ebenfalls raus kam. Irgendwie hatte er das Bedürfnis, sich richtig zu bedanken. Eigentlich nicht so ganz seine Art, aber das war ihm im Moment egal.

Während er darauf wartete, dass der Junge fertig war, blickte er immer wieder zur Tür, um zu sehen, ob der Verkäufer wieder kam. Dieser ließ sich allerdings recht viel Zeit, also schnappte sich Zeki, nachdem der Junge fertig war und den Kios verlassen hatte, ebenfalls ein paar Schachteln Zigaretten und ein paar Dosen Bier. Mit schnellen Schritten ging er nach draußen, wo er sich auch sofort eine Zigarette nahm, sie anzündete und seinen ersten Zug nahm. Zufrieden setzte er sich dann in Bewegung, um ein wenig weiter weg von dem Kiosk zu gehen. Immerhin war er sich sicher, dass der Verkäufer jeden Moment zurückkommen würde und draufkommen würde, dass er beraubt wurde. Da wollte Zeki lieber nicht riskieren, dass er auch noch erwischt wurde.

Als der andere schlichtweg an ihm vorbei ging, seufzte Marek leise. Mit schnellem Schritt folgte er ihm, ehe er auf seiner Höhe war. Kurz überlegt er, bevor er ihn dann ansprach. "Hey, eh, danke... wegen dem Verkäufer eben.." meinte er schlicht. Dann zündete er sich ebenfalls eine Kippe an und nahm einen tiefen Zug. War schon seltsam, so ne normale Zigarette zu rauchen, fiel ihm auf. Die letzten Male waren sie zumindest mit ein paar Milligramm Gras gestreckt gewesen, nun war nur Tabak in dem Papier.
Ob der andere überhaupt mit ihm zu tun haben wollte, war dem jüngeren (und wie er leider feststellen musste auch etwas kleinerem) ziemlich egal, er ging trotzdem neben ihm er. Immerhin war das der einzige soziale Kontakt, den er neben seinem Dealer in den letzten Wochen gehabt hatte.

Mit wenig Begeisterung wandte er sich dem Fremden kurz zu, schenkte ihm aber nicht viel Beachtung. Er wollte hier eigentlich nur so schnell wie möglich weg, damit er nicht erwischt wurde. Ärger mit der Polizei wollte und sollte er vermeiden – das ging für ihn oft nicht gut aus.
„Ja, Ja, schon gut“, brummte Zeki nur knapp, während er eine seiner Bierdosen nahm, diese öffnete und einen großen Schluck nahm. Anschließend rülpste er einmal und wischte sich danach über seinen Mund, nur um die Bierdose noch einmal anzusetzen und erneut zu trinken. Währenddessen schielte er kurz zu dem Fremden, der immer noch neben ihm ging und nun zu rauchen begann. Der junge Mann sagte allerdings nichts dazu und ging unbeirrt weiter, entfernte sich dabei allerdings ein wenig von seiner Wohnadresse. Immerhin wollte und konnte er nicht riskieren, dass irgendwer wusste, wo er wohnte. Vor allem nicht der Junge. Zwar hatte dieser im Kiosk ebenfalls geklaut, doch Zeki war trotzdem misstrauisch und traute ihm nicht – zumindest noch nicht.

Nun merkte er, daß er offenbar nicht besonders erwünscht war, aber es war ihm weiterhin egal. Wenn der andere ihn loswerden wollte, könnte er es ihm direkt sagen oder einfach nur weg gehen.
So schlurfte er weiter neben ihm her. Seine Wohnung war dummerweise in die entgegengesetzte Richtung, aber auch das war ihm im Moment egal.
Kurz blickte er den anderen an, der nicht besonders gesprächig ausschaut, zog dann seinen Hoodie zurecht um sich schließlich ausgiebig zu strecken. Zwischendurch hatten seine Bewegungen etwas von einer Katze, ehe er wieder in eine mehr zusammengesackte Position fiel. Seine Hände wanderten tief in seine Hosentasche und nur die Linke kam zwischendurch hervor um seine Kippe zu halten, während er den Rauch ausatmete.

Zeki ging unbeirrt weiter und schenkte ihm weiterhin kaum Aufmerksamkeit oder Beachtung. Nach seinem kleinen Diebstahl wollte er eigentlich nur nach Hause. Doch solange ihm der kleinere und vermutlich auch jüngere folgte, konnte er das vergessen. Sich vorstellen oder den Namen des anderen wollte er auch nicht. Das war auch viel zu riskant und er fragte sich, warum ihm der Fremde eigentlich noch folgte. Wollte er etwas von ihm? War er vielleicht ein Polizist in Tarnung? Nein, das hätte sich vermutlich schon herausgestellt. „Brauchst du noch irgendwas?“, brummte Zeki nun nach einer Weile, während er immer wieder einen Blick auf ihn geworfen und seine Bewegungen genaustens beobachtet hatte. Trotzdem konnte er sich immer noch nicht erklären, warum der Fremde ihm noch folgte.

Er sah schließlich auf, als er tatsächlich angesprochen wurde. Kurz musste er dann über die Frage nachdenken, ehe er mit den Schultern zuckte. "Nö, eigentlich nich'. Hab' nur Langeweile." meinte er schließlich und rauchte einfach weiter.
Es war tatsächlich die Wahrheit. In seinem Leben passierte nie etwas spannendes, so genoss er zumindest die kurze Abwechslung.
Als seine Kippe schließlich ausgebrannt war, schmiss er den Stummel auf den Boden und trat ihn mehr oder minder geschickt aus.